DECKER Anlagenbau erhält Intersolar AWARD 2011

Granulat-Ätzsystem ausgezeichnet in der Sparte PV Produktionstechnik

Für sein zukunftsweisendes Silizium-Granulat-Ätzsystem erhielt die DECKER Anlagenbau GmbH am 8. Juni auf der Neuheitenbörse der Intersolar Europe in München den Preis in der Sparte PV Produktionstechnik. Das Thema Modul-Recycling wird von den Vordenkern der Solarbranche vor dem Hintergrund des eindrucksvollen Wachstums der Solarwirtschaft intensiv diskutiert. Dabei spielt die wirtschaftliche Reinigung des Solar-Siliziums eine zentrale Rolle. DECKER löst diese Aufgabe mit einem weltweit einzigartigen Bandfilter, der die fließende Integration der Silizium-Reinigung in die Produktion möglich macht. Das mittelständische Unternehmen aus dem bayerischen Berching überzeugte die Jury durch die neuen Möglichkeiten, die sich daraus für das Recycling von Silizium ergeben. Geschäftsführer Kay Rehberg nahm den Preis am Mittwoch entgegen.

Unabhängige Vertreter aus Forschung, Wissenschaft, Industrie und Fachpresse würdigen alljährlich herausragende und zukunftsweisende Innovationen von nationalen und internationalen Unternehmen und Institutionen der Solarwirtschaft mit dem „Intersolar AWARD“.

Bei der Herstellung von Solarzellen fällt an verschiedenen Stufen des Produktionsprozesses wertvoller Ausschuss an, der mit der richtigen Recyclingtechnik in der Produktion wiederverwendet werden kann. Dies wird angesichts steigender Produktionszahlen sowie einem steigenden Spotpreis immer wichtiger werden. Auch das Recycling alter Solaranlagen stellt ein weiteres Marktsegment dar, das für die Zukunft ein stark wachsendes Volumen verspricht. Allerdings ist die Reinigung von kleinen Teilchen oder Granulat aufgrund der großen Oberfläche und des erforderlichen Reinheitsgrades eine große technische Herausforderung für die Solarwirtschaft. Die DECKER Anlagenbau GmbH hat eine wegweisende Lösung für diese Probleme entwickelt: Ein neuartiges Ätzverfahren ermöglicht die kostengünstige Integration der Silizium-Reinigung in die Produktionslinie.

DECKER-Bandfilter: Hoher Durchsatz bei niedrigen Kosten

DECKER hat dazu den Reinigungsvorgang auf ein Fließband verlegt. Der DECKER-Bandfilter ist weltweit einzigartig, spart bis zu 50 Prozent der Kosten sowie Zeit und schont dabei die Umwelt. Im großtechnischen Maßstab ist eine Reinigung des Produktionsausschusses ausschließlich mit dieser Technologie möglich. Die klassischen Reinigungsmethoden kommen in diesem Rahmen nicht an ihre Grenze, da sie den Produktionsdurchsatz drastisch verringern. Die typische Größenordnung für den Durchsatz eines DECKER-Bandfilters liegt dagegen bei gut 1.000 Tonnen pro Jahr. Damit ist der DECKER-Bandfilter die ideale Alternative zu den bisherigen Reinigungsmethoden, die klassische Warenträger wie Trommeln oder Körbe verwenden. Neben den Faktoren Zeit und Kosten sind Qualitätsprobleme bei den klassischen Verfahren systemimmanent, da Ätzvorgänge im Inneren der Körbe länger als an deren Oberflächen dauern. Die Kosten für DECKER-Bandfilter hängen von verschiedenen Parametern ab - Amortisationszeiten von rund einem Jahr sind unter bestimmten Randbedingungen realisierbar.

Schnelle Reinigung bis in den ppbw-Bereich

Die Reinigung der Siliziumoberflächen ist eine komplexe Angelegenheit. Die möglichen Verunreinigungen sind mannigfach und reichen von Fingerabdrücken bis hin zu metallischen Rückständen, die bei Zerkleinerungs- und Transportprozessen entstehen. Bei Korngrößen zwischen 100 Mikrometern und vier Millimetern wird die Reinigung der relativ großen Oberflächen zu einer Herausforderung. DECKER-Bandfilter entfernen sämtliche Verunreinigungen vollständig bis zum geforderten Niveau, das im ppbw-Bereich (ppbw=parts per billion by weight) liegt. Derzeit liegt etwa die durchschnittlich erforderliche Oberflächenqualität für hochwertiges Polysiliziumgranulat bei einem Wert von weniger als 15 ppbw für Metalle wie Eisen. Metallische Verunreinigungen senken die Effizienz von Solarzellen. Den Wirkungsgrad von Solarzellen bestimmt wesentlich die Reinheit des Siliziums. Der Markt verlangt daher zunehmend nach Silizium-Granulat mit einer hohen Oberflächenreinheit. Bei der Produktion von Solarwafern fällt in nahezu allen Stufen des Produktionsprozesses wertvolles Solarsilizium in verschiedenen Formen (Pulver, Granulat, Brocken, Wafer) als Abfall oder Ausschuss an. Dieses kann in der Produktion von Silizium-Ingots wiederverwendet werden. Das Silizium-Granulat-Ätzsystem von DECKER ermöglicht den Herstellern nun das schnelle und kostengünstige Recycling von Solarsilizium.